Chinesisches Neujahr auch in Thailand
Aus unserer Pochana Thai Reihe:
"Damit Sie uns Thai ein wenig besser kennenlernen"
Das chinesische Neujahrsfest, wird beim zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende gefeiert. Dieses Jahr finden die 3 Tage Feierlichkeiten zwischen dem 29. und 31. Februar 2025 statt. Es beginnt dann das Jahr der Schlange. Normalerweise ist das chinesische Neujahr in Thailand kein offizieller Feiertag. Dennoch wird es vor allem in Yaowarai, Chinatown in Bangkok in großem Stil gefeiert.
Für die Thai-Chinesen ist es das wichtigste Familienfest und in etwa zu vergleichen mit dem Weihnachtsfest in westlichen Gefilden.
Schon Tage vor dem neuen Jahr, werden Haus und Wohnungen und besonders die Küchen einem gründlichen Hausputz unterzogen. Denn der Küchengott sieht nun mal alles. Speziell für ihn, wird dann auch ein süsser Kuchen aus Molasse gekocht, damit der Küchengott auch nur Süsses erzählen kann, vor den anderen Göttern. Zweifler meinen jedoch, dass dem Gott mit dem Kuchen nur der Mund verklebt werden soll.
Am Abend des letzten Tages im alten Jahr, gibt es in der Großfamilie das traditionelle Festessen. Gefüllte Teigtaschen, die "Jiaozi", müssen unbedingt auf dem Tisch sein. Die gekrümmte Form der Jiaozi erinnert dabei an ein Zahlungsmittel, das vor Jahrhunderten in dieser Form aus Silber-barren genutzt wurde. Sind genug Teigtaschen auf dem Tisch, sollte auch im neuen Jahr genug Geld im Beutel sein. Die Teigtaschen sollten auch nicht vollständig aufgegessen werden, damit die Familie auch im neuen Jahr immer genug zu Essen hat.
Obwohl vorwiegend ein Familienfest, nutzen die Thaichinesen die normalerweise drei arbeitsfreien Tage, zu Familienausflügen mit Einkaufstouren im ganzen Land. Schon Tage vor dem Neujahrsfest sind die chinesischen Goldgeschäfte besondere Anziehungspunkte.
Zum Jahreswechsel um Mitternacht darf das Feuerwerk nicht fehlen. Anders als im westlichen Ausland, wird hier aber nicht so viel Wert auf bunte Leuchteffekte gelegt. Krachen und laut muss es sein, damit die bösen Geister vertrieben werden und die guten Geister angelockt. Lange Reihen von Böllern, quasi Meterware, werden an Holzstangen befestigt und an-gezündet. Dabei kann man/frau wohl erahnen, dass die Chinesen die wahren Erfinder des Feuerwerks waren.
Alle die, die jetzt in den folgenden Tagen nicht im Land unterwegs sind, nutzen die Gelegenheit zu Verwandtenbesuchen. Die Kinder wünschen den Älteren alles Gute zum neuen Jahr und werden hierfür mit kleinen Geldgeschenken belohnt, die in roten Umschlägen "Hongbao" stecken. Besuche dieser Art, werden auch nicht besonders angekündigt, man klopft einfach an. Bei den zahlreichen Familienmitgliedern in der Verwandtschaft, kann ein chinesisches Neujahr schon recht teuer werden.
Vielleicht wäre noch zu erwähnen, das die ca. 15 % der Thai-Chinesen in Thailand allgemein nicht der ärmeren Bevölkerung angehören….
|