Chinesisches Neujahr auch in Thailand
Aus unserer Pochana Thai Reihe:
"Damit Sie uns Thai ein wenig besser kennenlernen"
Der erste offizielle Feiertag in Thailand ist am Sonntag, 22. Januar 2023 das chinesische Neujahr. Für die Chinesen beginnt dann das Jahr des Hasen. Das chinesische Neujahr beginnt am ersten Tag des zunehmenden Mondes, im zweiten Mondmonat nach der Wintersonnenwende und dauert drei Tage.
Für die Thai-Chinesen ist es das wichtigste Familienfest und in etwa zu vergleichen mit dem Weihnachtsfest in westlichen Gefilden.
Schon Tage vor dem neuen Jahr, werden Haus und Wohnungen und besonders die Küchen einem gründlichen Hausputz unterzogen. Denn der Küchengott sieht nun mal alles. Speziell für ihn, wird dann auch ein süsser Kuchen aus Molasse gekocht, damit der Küchengott auch nur Süsses erzählen kann, vor den anderen Göttern. Zweifler meinen jedoch, dass dem Gott mit dem Kuchen nur der Mund verklebt werden soll.
Am Abend des letzten Tages im alten Jahr, gibt es in der Großfamilie das traditionelle Festessen. Gefüllte Teigtaschen, die "Jiaozi", müssen unbedingt auf dem Tisch sein. Die gekrümmte Form der Jiaozi erinnert dabei an ein Zahlungsmittel, das vor Jahrhunderten in dieser Form aus Silberbarren genutzt wurde. Sind genug Teigtaschen auf dem Tisch, sollte auch im neuen Jahr genug Geld im Beutel sein. Die Teigtaschen sollten auch nicht vollständig aufgegessen werden, damit die Familie auch im neuen Jahr immer genug zu Essen hat.
Obwohl vorwiegend ein Familienfest, nutzen die Thaichinesen die normalerweise drei arbeitsfreien Tage, zu Familienausflügen mit Einkaufstouren im ganzen Land. Schon Tage vor dem Neujahrsfest sind die chinesischen Goldgeschäfte besondere Anziehungspunkte.
Zum Jahreswechsel um Mitternacht darf das Feuerwerk nicht fehlen. Anders als im westlichen Ausland, wird hier aber nicht so viel Wert auf bunte Leuchteffekte gelegt. Krachen und laut muss es sein, damit die bösen Geister vertrieben werden und die guten Geister angelockt. Lange Reihen von Böllern, quasi Meterware, werden an Holzstangen befestigt und angezündet. Dabei kann man/frau wohl erahnen, dass die Chinesen die wahren Erfinder des Feuerwerks waren.
Alle die, die jetzt in den folgenden Tagen nicht im Land unterwegs sind, nutzten die Gelegenheit zu Verwandtenbesuchen. Die Kinder wünschen den Älteren alles Gute zum neuen Jahr und werden hierfür mit kleinen Geldgeschenken belohnt, die in roten Umschlägen "Hongbao" stecken. Besuche dieser Art, werden auch nicht besonders angekündigt, man klopft einfach an. Bei den zahlreichen Familienmitgliedern in der Verwandtschaft, kann ein chinesisches Neujahr schon recht teuer werden.
Vielleicht wäre noch zu erwähnen, das die ca. 15 % der Thai-Chinesen in Thailand allgemein nicht der ärmeren Bevölkerung angehören….
01202023
LOY KRATHONG – FEST DER HOFFNUNG
Aus unserer Pochana Thai Reihe:
"Damit Sie uns Thai ein wenig besser kennenlernen"
Am Dienstag 8.11.2022 wird in Thailand LOY KRATHONG gefeiert. Es ist ein bewegliches Fest, d. h. es findet in der ersten Vollmondnacht im November statt. Wörtlich übersetzt bedeutet Loy = fließen, treiben und Krathong = Körbchen oder Schiffchen aus Blättern, auf dem Opfer dargeboten werden. Eine der Legenden sagt, daß es vor 700 Jahren in der Sukhothai-Ära entstanden sein soll. Es ist kein buddhistisches Fest, sondern geht auf animistische (Glaube an Geister und seelische Mächte) Ursprünge zurück.
Das Wasser steht im Leben der Thais immer im Mittelpunkt. Kommunikation, Transport, Gesundheit, Nahrung und Sauberkeit ist vom Wasser abhängig. Man lebt am Wasser, wächst sich und die Kleidung im Wasser, wirft den Abfall hinein und erzürnt damit auch die Wassergeister. Im Denken der Thai haben die Wassergeister aber eine große Macht und können für Krankheiten, Seuchen und sogar Todesfälle sorgen. Mit diesem Fest wird den Wassergeistern gehuldigt und man entschuldigt sich, was man mit dem Wasser im vergangenen Jahr alles getan hat. Gefeiert wird das Fest in ganz Thailand, mit kleinen regionalen Abweichungen, vor allem Sukhothai ist für sein mittlerweile dreitätiges Fest im ganzen Lan d berühmt.
Da es sich um thailändische Wassergeister handelt, weiß man wie mit ihnen umzugehen ist. Es wird also ihnen zu Ehren ein Fest veranstaltet und es müssen Opfer - kleine genügen - dargeboten werden. Dazu wird ein Krathong gebastelt, vielleicht aus einem Bananenblatt oder Bambus, biologisch abbaubar, eine Kerze und Räucherstäbchen mit etwas Blattgold hineingestellt und manchmal mit einer Geldmünze versehen. Größere Krathongs haben auch Lotosblüten, Ananas und anderes Obst als Inhalt.
Am Abend geht man dann zum Fluß oder zum Strand, vielfach wird dieses auch mit einem geselligen Essen verbunden, einer kleinen Feier, denn man will ja auch etwas Spaß. Wer den Krathong zum Aussetzen vorbereitet, wird jetzt nicht weiter gestört. Zuerst werden die Kerze und die Räucherstäbchen entzündet. Wenn der Krathong ins Wasser gesetzt wird, hält man ein Zwiegespräch mit den Wassergeistern, entschuldigt sich für die vergangenen Missetaten und bittet um einige Herzenswünsche für die Zukunft. Es ist dann sehr wichtig dem Krathong lange hinterher zusehen, denn je länger die Kerze brennt und der Krathong nicht kentert, um so mehr Wünsche gehen in Erfüllung.
Wer die Erfüllung von Wünschen garantiert haben will, hat noch eine zusätzlich Möglichkeit. Mit einem besonderen Stein, z.B. Quarz, geht er zum nächsten Tempel. Wer keinen Stein findet, kann dort auch ein Amulett kaufen. Nach einem Gespräch mit dem Mönch, schreibt man auf ein Stück Papier alles auf, was man an Wünschen hat. Wenn z.B. ein Mädchen einen bestimmten jungen Mann gerne hat, sollte sie seinen Namen und Geburtstag und Ort aufschreiben. Das kleine Papier, Stein oder Amulett werden dann vom Mönch geweiht. Wenn der Krathong dann im Wasser sich entfernt hat, nehme man das Amulett oder den Stein und wickele das beschriebene Papier fest darum. Dann wird beides möglichst weit ins Wasser geworfen. Bei den vielen Krathongs und den vielen Wünschen sind die Wassergeister manchmal doch etwas überlastet und es ist nicht überliefert, wie viel von den geheimen Heiratswünschen in Erfüllung gehen.
An den Flüssen wird dieses Fest von kleinen Jungen immer sehnlichst erwartet. Die lauern dann nämlich z.B. an Flussbiegungen oder wo der Krathong nicht mehr gesehen wird und "plündern" die Opfergaben, in den meisten Fällen, die Geldstücke. Die Erwachsenen drücken hierbei meist ein Auge zu, man schimpft zwar mit den Kleinen, zieht sie vielleicht auch am Ohr, grinst aber wenn man sich umgedreht hat. Aber nur wenn es sich wirklich um kleine Buben handelt.
08112022
DER CHULALONGKORN TAG
Aus unserer Pochana Thai Reihe: "Damit Sie uns Thai ein wenig besser kennen lernen"
A m 23.10. eines jeden Jahres wird in Thailand der CHULALONGKORN TAG gefeiert. Dieses Datum ist der Todestag von König Chulalongkorn, RAMA V, aus der Chakri-Dynastie, aus der der heutige König Vajiralongkorn ebenfalls abstammt. Der vollständige Name von Rama V lautet: Phra Chula Chomklao Chaoyuhua.
Es ist ein gesetzlicher Feiertag, an dem im Lande Geschäfte und Behörden geschlossen bleiben. Da es ein Gedenktag an Rama V ist, beschränken sich die "Feiern" auf Tempelbesuche oder einfach auf Ausspannen mit der Familie. Falls solch ein Feiertag einmal auf ein Wochenende fallen sollte, wird der darauffolgende Montag ebenfalls arbeitsfrei sein, damit ja nicht dieser Feiertag den Thais verloren geht.
König Chulalongkorn war der älteste Sohn von König Rama IV. Er wurde geboren am 20. September 1853. Nach dem Tode seines Vaters, wurde er am 1.Oktober 1868 zum König gekrönt. Da er damals erst 15 Jahre alt war, wurde ihm 4 Jahre lang als Regent der damalige Ministerpräsident zur Seite gestellt. Mit 20 Jahren ging er für 15 Tage als Mönch ins Kloster und war somit auch der erste König aus der Chakri-Dynastie, der während seiner Amtszeit zum Mönch geweiht wurde.
Seine lange Amtszeit dauerte genau 42 Jahre und 23 Tage. Er war auf sein Königsamt sehr gut vorbereitet worden. So hatte er zum Beispiel bei der englischen Witwe Anna Leonowens Englisch gelernt. Anna Leonowens schrieb über ihre Erfahrungen am siamesischem Hof zwei Bücher: „An English Governess at the Siamese Court“ und „Romance of a Harem“. Diese Bücher waren später die Grundlagen für den Film: The King and I (wurde anfangs in Thailand verboten).
Rama V gilt als der allgemein bedeutendste und vielleicht sogar als der beliebteste König der Neuzeit, abgesehen vom vor zwei Jahren verstorbenen König Bhumibol. Dazu beigetragen haben seine zahlreichen Reformen und Erleichterungen für die einfache Bevölkerung. Während seiner Zeit wurde in Thailand die Sklaverei per Gesetz abgeschafft. Die erste Schule wurde in Siam eröffnet und ein Bildungsministerium installiert, die Gerichtsbarkeit wurde unabhängig vom Königshaus. Es wurde Papiergeld eingeführt, vorher gab es nur Silbermünzen. Zum ersten Mal wurde im Ausland, in London, ein ausländischer Kredit aufgenommen, der zum Bau der ersten Eisenbahn Thailands benutzt wurde. Es wurde ein Post- und Telegraphendienst eingerichtet. Unter seiner Führung wurde Europäern der Zugang zum Königreich erleichtert, speziell wenn es um Modernisierungsmaßnahmen ging.
Wie sein Vater, entwickelt sich König Chulalongkorn zu einem sehr geschickten Politiker. 1897 und 1907 unternahm er zwei ausgedehnte Europareisen, auf denen er mit verschiedenen Königen und Kaisern, die Unabhängigkeit Siams bestärkte. Seine Söhne wurden zwecks schulischer Erziehung nach England geschickt und in Deutschland, Dänemark und Rußland erhielten sie eine militärische Ausbildung. Es ist einzig seinem politischem Geschick zu verdanken, daß Siam, das einzige Land in Südostasien war, das nie Kolonie einer ausländischen Macht wurde. Als Gegenleistung wurden einige kambodschanische und malaiische Provinzen an Frankreich, bzw. England abgetreten. Der Preis eines Pufferstaates zwischen den europäischen Mächten in Südostasien.
Er ist immer noch der am meist verehrteste König Thailands. Viele Thais glauben an die wundersame Kraft des Königs und dass er ihnen Glück und Wohlstand bringt, wenn sie ihm heute noch ehrwürdige Achtung entgegenbringen. In fast jedem Haus oder auch Büro Thailands finden sie aus diesem Grund ein Bild von Rama V. Auch bei uns im POCHANA THAI RESTAURANT finden Sie solch ein Bildnis, schauen Sie sich ruhig einmal um.
Am 23.10.1910 verstarb König Chulalongkorn, RAMA V, unvergessen bis in unsere Tage….
22102022
Asalha Puja und Khao Pansa
Asalha Puja und Khao Pansa, diese beiden buddhistischen Feiertage zählen In Thailand zu den wichtigsten. Dieses Jahr sind es im Kalender der 13. und 14. Juli 2022.
Aus unserer Pochana Thai Reihe: "Damit Sie uns Thai ein wenig besser kennen lernen".
Asalha Puja findet am Vollmondtag des achten Monats des Mondkalenders statt, einen Tag vor dem Khao Pansa, dem Beginn der dreimonatigen buddhistischen Fastenzeit.
A m Asalha Puja Tag erinnern sich die Gläubigen an die erste Predigt Buddhas, Diese fand vor seinen ersten fünf Schülern statt. Diese fünf Schüler wurden die erste Mönchsgemeinde, die erste Sangha. Die ersten Mönchsregeln waren: 1. Mönche sollen nicht den Wunsch haben, zu Begehren. 2. Mönche sollen alle Dinge vermeiden, welche zu einem Leid führen.
Um diese Regeln befolgen zu können, erklärte er ihnen die vier edlen Wahrheiten, die Saccas: 1. Dukkha Sacca – Alles Leben ist Leiden. 2. Samudaya Sacca – Alles Leiden wird durch Begierden hervorgerufen. 3. Nirodha Sacca – Die Zerstörung der Begierden bedeutet das Ende des Leidens. 4. Magga Sacca – Die Begierden, die Ursache des Leidens können durch den Achtfachen Weg ausgelöscht werden.
Zur Erinnerung an diesen Tag, finden landesweit in allen Tempeln religiöse Zeremonien statt, die auch immer von der gesamten Königsfamilie wahrgenommen werden.
Khao Pansa kündigt die dreimonatige Regenzeit in Thailand an und man sieht in dieser Zeit kaum Mönche auf den Strassen. Diese bleiben dann in ihren Tempeln, um sich mit den buddhistischen Lehren eingehender zu befassen oder zu meditieren.
Viele junge Männer lassen sich an diesem Tag als Mönch ordinieren. Nach thailändischem Verständnis, sollte jeder Mann in seinem Leben einmal als Mönch im Tempel gewesen sein. Selbst König Bumibhol befolgte diese alte Tradition. Manche bleiben nur einige Tage oder Wochen, während andere die gesamte dreimonatige Fastenzeit im Wat, dem Tempel verweilen.
Als Grund für das Nichtverlassen der Tempelanlage während dieser drei Monate ist folgendes überliefert: Nachdem Buddhas Schüler immer zahlreicher wurden und auf Wanderungen gingen, beschwerten sich viele Bauern bei ihm darüber, dass die Mönche in der Saatzeit vielfach die frisch gepflanzten Reissetzlinge niedertrampelten. Daher verfügte Buddha, dass alle Mönche in diesen drei Monaten in ihren Tempeln zu bleiben hätten. Nur in Ausnahmefällen durfte das Wat verlassen werden und auch nicht länger als sieben Tage, diese Anordnung gilt auch noch heute.
Bevor sich alte und neue Mönche in ihre Tempel zurückziehen, finden am Khao Pansa Tag wiederum landesweit Gebete, Predigten und Kerzenprozessionen statt. Die Kerzen haben eine besondere Bedeutung. Den Mönchen als Geschenk gebracht, dienen sie symbolisch als Lichtquelle beim Lesen der buddhistischen Schriften. In manchen Tempeln stehen in diesen drei Monaten zwei Meter hohe Kerzen, die die gesamte Fastenzeit brennen. Meist werden diese Kerzen von Schulklassen gespendet, für Watanlagen in deren Umgebung. Neben den Kerzen werden den Mönchen insbesondere neue Mönchroben, Räucherstäbchen, sowie allgemeine Dinge des Lebens, für die drei Monate im Tempel gespendet.
13.07.2022
|